Werbung auf drei Rädern
An Bahnhöfen, Haltestellen und anderswo haben sich Verkaufsautomaten bereits etabliert. Heißgetränke, Süßigkeiten und Snacks sind so unterwegs immer greifbar. Verpflegung für zwischendurch auf höchstem Niveau soll in Zukunft MARV garantieren. Mobil und optimal an die Kundenbedürfnisse angepasst werden sie, so wird es den mobilen Verkaufsautomaten vom produzierenden Unternehmen nachgesagt, die Werbewelt revolutionieren.
Die offizielle Vorstellung der mobilen Verkaufsautomaten von dem niederländischen Unternehmen US Candy Network findet erst am 26. Januar 2014 auf der ISM, der weltweit größten Süßwarenmesse in Köln, statt. Dennoch: die MARVs (Media & Advertising Racing Vehicle) schlagen laut US Candy Network bereits hohe Begeisterungswellen und werden fleißig geordert. MARV wird von den Entwicklern als die Zukunft der Medien- und Marketingbranche angepriesen. Mit den mobilen Verkaufsautomaten, die sich dem gewünschten Design anpassen lassen, ließe sich hervorragend Werbung schalten. Die Verpackungen, die aus dem Automaten kommen, können als ideale Werbeträger fungieren. Und MARV kann noch mehr: “MARV bietet Unternehmen die Möglichkeit der gezielten Kundenansprache und Produktplatzierung. Wer im Kino im neuesten Kassenschlager ein Produkt sieht, geht während der Pause Süßigkeiten kaufen und erhält gleichzeitig einen Rabattgutschein für das Produkt”, erklärt Chantal Kersten von US Candy Network. Und noch ein Vorteil: Vielfältige Bezahlmöglichkeiten sind über Internet oder Smartphone möglich. MARV interagiert mit seinen Kunden, offeriert Gutscheine, Rabatte und mehr. Der perfekte mobile Werber also.
Immer raffinierter und findiger wird die Industrie, um den Wünschen ihrer Käufer gerecht zu werden. Das Unternehmen schreibt MARV eine grandiose Zukunft in der Werbewelt zu. Ob sich das bewahrheitet? Von den generellen Vorteilen eines mobilen Verkaufsgerätes abgesehen wartet MARV nicht mit sehr viel Mehrwert auf. Wer genau die Snacks anbietet, wer die Werbeflächen nutzt und wie die Umsetzung erfolgt, geht nicht aus der Presseinformation hervor. Die erwähnten zahlreichen Vorbestellungen müssen leider wesentlichen Fakten weichen. Zudem bleibt die Frage offen, ob sich Kunden motiviert auf die mobilen Geräte einlassen. Denn in ähnlicher Form sind sie ja bereits auf dem Markt.