Tina Müller lässt Promis lästern
Die Marke Opel ist seit Jahren im Niedergang. Falsche Modellpolitik und katastrophales Design haben die einst stolze Marke an den Abgrund gefahren. Jetzt ist Tina Müller angetreten mit dem Ziel, die Marke wieder dahin zu bringen, wo sie einmal war. Nach ganz oben.
Die Produkte werden positiv angenommen: In Deutschland stabilisierte sich der Marktanteil bei den Neuzulassungen bei sieben Prozent. Jürgen Klopp hat das Image der Marke leider kaum verbessern können. Tina Müller setzt jetzt die Brechstange an. Eine Teaser Kampagne „Umparken im Kopf“ soll den Gedanken vermitteln, wie borniert Schubladendenken ist. Die Marke Opel taucht als Absender nicht auf. Aufmerksamkeit für das Thema „Vorurteile“ wird mit hohem Werbedruck gesetzt. In der zweiten Phase, der „Reveal“ Phase, treten sieben prominente Kampagnen-Botschafter auf und sprechen die Vorurteile über die Marke konkret aus. Prominente lästern über die Marke. Schauspieler Fahri Yardim witzelt über den Opel-Popel. Das ist mutig. Wird das alte Bild der Marke zementiert oder wird das Image der Marke in den Köpfen der Zielgruppe umgeparkt?
Transparenz und proaktiver Umgang mit Defiziten und Vorurteilen hat sich in der Krisenkommunikation als wirksames Mittel erwiesen, negative Auswirkungen einer Krise auf ein Marken-Image zu dämpfen. Tina Müllers Marketingstrategie ist ein sinnvoller Weg. Nur stehen bleiben darf sie nicht: Es muss eine Auflösung folgen. Wofür steht die Marke jetzt und in Zukunft. Das Ergebnis kann eine erfolgreiche Reaktivierung der Marke sein. Der wirtschaftliche Erfolg wird sich allerdings nur dann einstellen, wenn es gelingt, das zurückgewonnene Image mit zukunftsfähigen Technologien und attraktiver Modellpalette zu untermauern. Wir sind gespannt auf Phase drei der Kampagne und die zukünftige Modellstrategie.