Eingesperrter Promi
Wir sperren Prominente voyeuristisch gerne in Camps und Container. In England geht man einen Schritt weiter: Dort sperren sie Promis in einen Warenautomat. Zumindest sieht es so aus.
Gary Lineker sitzt in einem engen Kasten – eingesperrt an einer Bushaltestelle in London. Der Mann ist in England ein bekannter und hervorragend bezahlter Fernsehstar: Nach der Fußballkarriere wurde er Fußball-Moderator bei der BBC. Lineker war in den 80ern der beste Stürmer Englands – zwei Mal Fußballer des Jahres und 1986 WM-Torschützenkönig. Gary Lineker ist bekannt und beliebt: Momentan sind es allein 3,15 Millionen Follower bei Twitter. Als Testimonial von Walkers Crisps sperrt man Lineker nun in einen Warenautomat. Zumindest macht Augmented Reality diese Illusion perfekt. Seine täuschend echte Videoprojektion macht ein paar Mätzchen und hält dann das entscheidende Schild hoch: „Tweet me and i’ll give you a free pack.“ Die Interaktion mit den Passanten funktioniert und erheitert. So verbindet Walkers Crisps seine Chips-Tüten mit dem bekannten Moderator und dessen Millionen Followern.
Die AR-Aktion ist Teil von Walkers „Do us a flavour“-Kampagne. Witzig umgesetzt, doch die Idee an einer Bushaltestelle ist nichts Neues. Pepsi-Max „Unbelievable“-Kampagne setzte auf ein ähnliches Konzept am selben Ort. So langsam sollten sich die Marketer vom Pepsico-Konzern was Neues einfallen lassen. Sonst gewöhnen sich die Londoner an ungewöhnliche Bushaltestellen.