Wer hat Angst vorm Datenschutz?
Neue Regeln - neue Sorgen
Ein Gespenst geht um im Internet: Das Gespenst der Abmahnwelle. Die aktuellen Neuerungen im Telemediengesetz (TMG) haben diese Angst wieder geschürt. Die wichtigsten Fakten im Überblick.
Bis vor wenigen Wochen war das unvollständige Impressum das Sorgenkind vieler kleinerer Unternehmen. Ganze Anwaltskanzleien haben sich darauf spezialisiert, das Internet nach Verstößen gegen das TMG zu durchforsten. Werden die Anwälte fündig, wird’s für Webseitenbetreiber teuer. Und auch im Internet gilt: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Nun hat die EU-Datenschutz-Grundverordnung für neue Verunsicherung gesorgt. Ab sofort heißt der Angstgegner: Datenschutzerklärung.
Bußgelder in Millionenhöhe
Die Europäische Union macht ernst. Wer gegen die neuen Datenschutzrichtlinien verstößt, wird nicht mehr pauschal zur Kasse gebeten. Bis zu vier Prozent der Jahresumsätze(!) eines Unternehmens sind möglich. Das kann großen Firmen Millionen kosten und für kleine Firmen existenzbedrohend sein. Grund für einen solchen Verstoß kann sein: Der Menüpunkt Datenschutzerklärung ist nicht von jeder Seite aus erreichbar.
Das Impressum hat seinen festen Platz in der Navigation – daran haben sich die allermeisten mittlerweile gewöhnt. Nun muss es möglichst zügig einen weiteren geben: die Datenschutzerklärung. Verglichen mit dem Impressum sind die Regeln sogar noch schärfer: Die Datenschutzerklärung muss stets erreichbar sein und darf nicht wie das Impressum einen weiteren Klick entfernt sein. Bei Onepages darf die Datenschutzerklärung nicht erst ganz unten auftauchen.
Jetzt handeln
„Gemäß § 13 Abs. 1 Telemediengesetz muss ein Diensteanbieter den Nutzer des Telemediums (z.B. den Besucher der Homepage) zu Beginn des Nutzungsvorganges über Art, Umfang, Ort und Zwecke der Erhebung und Verwendung seiner personenbezogenen Daten in allgemein verständlicher Form unterrichten […].“
Was im Juristendeutsch so einfach klingt, bringt kleinere Firmen schnell in Bedrängnis. Für eine fachgerechte Umsetzung fehlen Zeit und Kompetenzen. Wer kann und hat, sollte sich mit seiner Online-Agentur in Verbindung setzen. Sonst kann es schnell teuer werden.