BILD: Rächer der Enterbten?
„Das bringt nur die BILD“: Die BILD-Zeitung bleibt ihrem Motto treu und sorgt erneut für Aufruhr. In der Ausgabe vom 20.10.2015 wurden rechtsextreme Facebook-Hetzer öffentlich an den Pranger gestellt – mit Bild und Namen.
Vor Kurzem erst machte die BILD-Zeitung mit der Aktion „Refugees Welcome“ auf sich aufmerksam. Jetzt geht die Zeitung einen Schritt weiter, bis an die Grenzen des Journalismus’. Die Korrespondenten um Chef-Redakteur Kai Diekmann haben mit der Dienstagsausgabe für große Aufmerksamkeit gesorgt: Es wurden Namen, Profilbilder und rechtsradikale Posts von Facebook- und Twitter-Nutzern unverpixelt veröffentlicht. In diesen Posts wird aggressiv gegen Flüchtlinge, Muslime und Politiker gehetzt, sowie zu Straftaten aufgerufen.
Gegen die rechtsextremen Hetzer vorzugehen, ist nobel und unterstützenswert. Laut Angaben der Verantwortlichen überschreiten die Posts die freie Meinungsäußerung und rufen zu Gewalttaten auf. Allerdings sollte man sich fragen, inwieweit Journalismus gehen darf und wo die Grenzen gesteckt sind. Wenn man als reichweitenstarke Zeitung Bilder und Namen öffentlich und unverpixelt an den Pranger stellt, muss man mit juristischen Konsequenzen rechnen. Zusätzlich bietet man den radikalen Hetzern so noch eine weitere Plattform, um das rechte Gedankengut zu verbreiten. Dennoch ist eins sicher: Die BILD-Zeitung weiß wie man Themen instrumentalisiert, um Aufmerksamkeit zu bekommen.