Facebook kauft mehr Privatsphäre
Die Facebook-Übernahme von WhatsApp hat es in sich. Der Preis ist eine Hausnummer. Die Übernahme zeigt auch: Facebook reagiert auf verändertes Nutzerverhalten.
Die Zahl des Tages heute ist 19. Neunzehn Milliarden US-Dollar legt Zuckerberg für WhatsApp auf den Tisch. Eine astronomisch hohe Summe, die alle verwundert. Galt noch vor zwei Jahren die Instagram-Übernahme für nicht mal eine Milliarde als überteuert. Was macht den von Jan Koum geschaffenen Dienst so wertvoll? Die Privatsphäre seiner Nutzer. Die nackten Zahlen sind schnell erzählt. 450 Millionen Nutzer nach fünf Jahren auf dem Markt, täglich kommen eine Millionen hinzu. Alle Datenschutzbedenken zum Trotz, ist der Nutzer von der SMS-Alternative überzeugt. Denn: Es wird mehr als Kurznachrichten geboten. Die Privatsphäre kann fotografiert, geteilt, verbreitet werden. Ohne den großen Rahmen, den Facebook verlangt. Das alles auf dem Smartphone, ohne ads, games, gimmicks. Im Gegenzug werden die Kontaktdaten abgefischt. Ein fairer Deal für Millionen Nutzer.
Facebook hat sich nun Zugriff auf weitere User-Daten gesichert. Wer da Bedenken hat, war noch nie bei einem der Dienste gut aufgehoben. Facebook reagiert auf zwei Entwicklungen: Das Nutzerverhalten geht zunehmend Richtung mobile Endgeräte. Und: Es gibt einen privaten Bereich, den man nicht auf sein Profil laden möchte. Aber dennoch jedem erzählen.