Neue Hits am Markenhimmel
Von wegen Henkel, Oetker oder Nestlé. Die neuen Hits am Markenhimmel heißen „Ja!“, „Gut und Günstig“ und „Rewe Feine Welt“. Nicht ganz so klangvoll, aber günstig. Laut einer aktuellen Studie können sie dazu mit der Qualität von Markenprodukten mithalten. Die Vorreiterstellung der Markenhersteller scheint zu schwinden.
Längst sind die Regale der Discounter gefüllt mit Alternativprodukten zu niedrigen Preisen. Kunden greifen gerne zu den Eigenmarken wie „Ja!“ und sparen bares Geld. Qualitätsunterschiede? Keineswegs. Das bestätigt die Umfrage der „Lebensmittel Zeitung“ und der Vermarktungsagentur UGW. 59 Prozent der befragten Kunden sehen demnach keine spürbaren Unterschiede mehr hinsichtlich der Produktqualität zwischen Hersteller- und Handelsmarken. Der Trend hat sich gewandelt. Noch vor zwei Jahren waren es nur 37 Prozent. Das Angebot an Handelsmarken scheint vom verstärkten Preisbewusstsein vieler Verbraucher honoriert zu werden. Allerdings: Den Marken bleiben sie weiterhin treu, wenn es um exklusive Produkte geht. Denn: Premiumprodukte innerhalb der Handelsmarke verlassen das Regal eher selten.
Handelsmarken erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Kein Wunder: Sparen steht für viele Konsumenten mehr denn je an erster Stelle. Hinzukommt, dass die Qualitätsunterschiede kaum oder nur gering wahrnehmbar sind. Die Händler müssen sich allerdings nicht sorgen, denn oft sind es doch ihre eigenen Produkte, die sie vertreiben. Der ja! Schmelzkäse beispielsweise wird von dem Markenhersteller Hochland produziert. Die absoluten Gewinner aber sind die Unternehmen, die die Handelsmarken verkaufen. Sie haben höhere Gewinnspannen und das Markenimage wird aufpoliert. Die Konkurrenz schläft eben nirgendwo.