Niiu will es wissen
Die Nachrichten-App Niiu erhält frisches Geld. Nachdem die Printvariante der personalisierten Nachrichten Anfang 2011 scheiterte, launchte Niiu Publishing zu Beginn dieses Jahres eine iPad-App. Von den bisherigen Investoren erhält Niiu in einer zweiten Finanzierungsrunde eine sechsstellige Summe und will mit einer neuen Version der App eine Führungsrolle bei den Nachrichten-Apps erlangen.
Mit der Niiu-App können Leser ihre News aus verschiedenen Quellen beziehen und sich so aus über 20 Medienanbietern ihre eigene iPad-Zeitung zusammenstellen. Zur Auswahl gehören: Bild, NZZ, Tagesspiegel, Grazia oder Computer Woche. Mit der neuen Finanzspritze baut das Berliner Unternehmen sein Team weiter aus und holt sich mit Mike Friedrich als Art Director und Stephan von Wrede als Verantwortlicher für Vertrieb und Marketing prominente Unterstützung an Bord. Das kürzlich verabschiedete Leistungsschutzrecht hat für Niiu keine Folgen: Das Unternehmen arbeitet bereits im Vorfeld mit den Verlagen zusammen und beteiligt sie prozentual an Werbe- und Vertriebserlösen. Die individualisierten Nachrichten via App sind ab zehn Euro pro Monat erhältlich.
Individualisierte Nachrichten: Ein Alleinstellungsmerkmal, das die Aufmerksamkeit der Leser gewinnen kann. Das Scheitern der gedruckten Variante verspricht leider nichts Gutes. Die enormen Investitionen sind fragwürdig und bewundernswert zugleich. Individualisierte Produkte sind der Markt der Zukunft. Individualisierte Nachrichten gewinnen das Interesse der Leser, verhüllen jedoch den Blick auf das Ganze. Das Leistungsschutzgesetz könnte Niiu gerade recht kommen: Aber noch ist es schwer, Lesern Nachrichten in Rechnung zu stellen.