„Rechts gegen Rechts“ räumt ab
Beim gestrigen Kreativwettbewerb des Art Directors Club für Deutschland gab es eine
Sensation: Die Exit-Kampagne „Rechts gegen Rechts“ räumte zwölf Goldmedaillen ab.
In der außergewöhnlichen Kampagne geht es um die fränkische Kleinstadt Wunsiedel, die ein offensichtliches Neonazi-Problem hat. Jährlich finden sich hier Hunderte Rechtsextreme ein, um dem „nationalen Heldengedenken“ zu frönen. Einst wurde hier Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß begraben. Nun holt Wunsiedel zum Gegenangriff aus und begrüßt die Neofaschisten mit dem „unfreiwilligsten Spendenlauf Deutschlands“. Die Idee ist so geistreich wie humorvoll: Jeder Meter, der von den Hitler-Verehrern zurückgelegt wird, bringt dem Aussteigerprogramm Exit-Deutschland zehn Euro ein. Informiert wurden die Nazis davon während des Laufes. Mut machende Banner und sogar Verpflegung am Rand sollten dafür sorgen, dass auch wirklich jeder Teilnehmer den Aufmarsch durchhält.
Wunsiedel macht mit der Aktion deutlich: Die Bewohner wehren sich und sehen nicht tatenlos zu. Der Medaillenrekord hingegen wurde von dem Agenturgespann GGH Lowe und Grabarz & Partner aufgestellt, die die Kampagne bereits im November letzten Jahres startete. Hier wurde ein mutiges Zeichen gegen Rechtsextremismus gesetzt, das Anerkennung verdient und eben diese mit der Flut an Auszeichnungen erhält.