St. Pauli wirbt für Boots-Lack
„St. Pauli pinkelt zurück“: Hinter diesem Claim verbirgt sich eine Kampagne des Hamburger Kult-Stadtteils gegen Wildpinkler. Offiziell steht die Interessengemeinschaft St. Pauli e.V. hinter der Aktion.
Dort, wo viel getrunken wird – muss viel Wasser gelassen werden. Das ist überall auf der Welt so. Auf St. Pauli scheint diese Tatsache ein Problem zu erzeugen: Nämlich Wildpinkler. Skrupellos verrichten sie ihr Geschäft an den Wänden des beliebten Partyviertels. Vor allem seien es mehr geworden, seitdem es weniger Kneipen und Bars und somit weniger Toiletten gäbe, äußert sich die Quartiersmanagerin von St. Pauli, Julia Staron. Also musste eine Lösung her: der superhydrophobe Lack. Beschichtet man damit Wände, spritzen sie zurück, da der Lack besonders wasserabweisend ist. Und weil das so witzig ist, gibt es eine Kampagnenseite und ein Promo-Video. Und damit die Hoffnung, alle Wildpinkler abzuschrecken.
Das Medienecho ist groß. Die Kampagne ist innovativ, ungewöhnlich und witzig. Sie stammt aus der Feder von Publicis Pixelpark. Die Agentur unterbreitete der Interessengemeinschaft St. Pauli e.V. den Vorschlag zur Kampagne und drehte sofort kostenlos das Video. Wollen wir hoffen, dass die Straßen St. Paulis nicht zur Werbefläche für einen abweisenden Lack werden – der eigentlich für den Bootsbau entwickelt wurde. Immerhin: St. Pauli und der ominöse Lack befinden sich in den Schlagzeilen.