Viraler Wahlkampf
Wahlkampf ist ein hartes Brot: Der norwegische Ministerpräsident Jens Stoltenberg hat sich für ein Werbe- und Wahlkampfvideo als Taxifahrer versucht. Ihm sei wichtig zu hören, was die Menschen denken. Das Taxi scheint hiefür als der richtige Ort identifiziert worden sein.
Jens Stoltenberg sitzt als Fahrer in einem Taxi: orangefarbene Krawatte, blaue Strickjacke – eigentlich wollte er als Taxifahrer unerkannt bleiben. Doch die Fahrgäste erkennen den Sozialdemokraten und sprechen mit ihm über Politik. Die Themen: Bildung und hohe Managergehälter. Die Fahrgäste wurden mit einer versteckten Kamera gefilmt und am Ende der Fahrt gebeten ihr Einverständnis zu erteilen, im Video gezeigt zu werden. Das Video wurde am Sonntag auf der Facebook-Seite von Stoltenberg gepostet und erfreut sich, spätestens, nachdem die BCC über die Aktion berichtete, weltweiter Aufmerksamkeit und hoher Klickzahlen auf youtube.
Wahlkampf in und mit sozialen Netzwerken: Längst hat der Wahlkampf das Internet erobert. Wie man sich die Viralität der sozialen Kanäle zunutze machen kann, zeigt nun Jens Stoltenberg eindrucksvoll. Der Verlauf ist klassisch: Das Video wird in sozialen Netzwerken geteilt, geliked und verteilt. Nutzer finden es gut, die Klickzahlen und die Aufmerksamkeit steigt. Spätestens, wenn klassische Medienvertreter über die Aktion oder Kampagne berichten, ist das Ziel erreicht: Aufmerksamkeit gewonnen. Der norwegische Ministerpräsident Jens Stoltenberg gibt sich volksnah und die Welt sieht es. Jedoch liegt die Partei Stoltenbergs in aktuellen Umfragen hinter der Konkurrenz.